20 Jahre Stiftung "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau

Vom Fragment zur binationalen Welterbestätte
von Arielle Kohlschmidt & Jan Hufenbach
2012, 156 Seiten
Herausgeber: Stiftung "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau"
Hier können Sie mal reinschauen!

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Auguste Viktoria Buch

„Das Außerordentliche geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege.“ So sagte es einst Johann Wolfgang von Goethe und hätte seinen Zeitgenossen Pückler und mit ihm die Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“ meinen können. Etwas Verrücktes, Unfassbares wohnte dem Fürsten inne. Eine Tatkraft, die Begrenzungen wie zum Beispiel seine finanzielle Situation überwinden konnte. Das findet sich bis heute in seinem Muskauer Werk und wirkt fort. Als Hasardeur bekannt, spielte Pückler gern um alles oder nichts. Nachdem er vielleicht nicht alles, aber sehr vieles in Muskau erreicht hatte, mussten Lucie und er 1845 die Standesherrschaft verkaufen, und Pückler fing in Branitz von vorn an. Auch die Stiftung begab sich vor zwanzig Jahren in ein Abenteuer. Die Voraussetzungen waren denkbar schwierig, die Aufgabe gewaltig. All dies, was heute nach einem „Master mit seinem Plan“ aussieht, musste Schritt für Schritt auf wackligem Terrain unter enormer Kraftanstrengung aller Beteiligten geschaffen werden. Und wie so oft in der Geschichte, zeigten sich auch hier die Vorteile einstiger Hindernisse. Der Talente gibt es viele in Bad Muskau und auch in Łęknica. Desgleichen Engagement, Willen und Ideen. Aber ohne die konstruktive Unterstützung der staatlichen Zuwender wäre der Vision von der zweistaatlichen Wiederherstellung des Muskauer Parks und seine Entwicklung zum deutsch-polnischen Welterbe nur allzu schnell das Schicksal beschieden worden, das auch vielen der Pücklerschen Visionen zuteil wurde: Schön, ungewöhnlich, spannend und nicht realisiert. Doch schließlich hat hier eine Parkidee, ein Gartendenkmal, Grenzen überwunden. Mit der Wiederherstellung der alten Sichtachsen wurden neue gesellschaftliche Kontakte geknüpft und eine auseinandergedriftete Region ist wieder zusammengewachsen. Ein Projekt konnte sich entfalten, das es kein zweites Mal auf dieser Welt gibt. Die Wiederherstellung des Muskauer Parks auf den Territorien Deutschlands und Polens ist ein Modell für die beginnende Europäisierung im Herzen des Kontinents. 20 Jahre sind nun seit der Gründung der Stiftung "Fürst-Pückler-Park Bad Muskau" vergangen. Eine kurze Zeit nimmt man die Geschichte zum Maß. Erlebt man sie selbst, erfährt man die wirkliche Bedeutung solch einer Spanne, die eine ganze Generation umfasst und deren Höhen und Tiefen, Freude und Trauer, Werden und Vergehen niemand vorhersehen kann. Für die Stiftung ist es Grund genug, diese Jahre Revue passieren zu lassen. Eine Ausstellung und eine Publikation beschreiben auf anschauliche und unterhaltsame Art und Weise die Ereignisse dieser Zeit.